Gestalttherapie
Die Gestaltherapie zählt zu den humanistischen Psychologien und wurde von dem deutschen Psychiater und Psychotherapeuten Friedrich Salomon Perls oder Fritz Perls (1893 bis 1970) und der Mitbegründerin Laura Perls und dem Mitbegründer Paul Goodmann entwickelt.
Die Methode der Gestalttherapie lässt sich theoretisch nur sehr schwierig einfangen und beschreiben, da sie ein auf eigenes Erleben basierendes Erfahren ist. Das heißt, es geht darum, dass Klienten sich im Beratungsgespräch auf die Gegenwart ihrer als schwierig empfundenen Situation beziehen, auf das was jetzt gerade ist und dazu eingeladen werden, ihre gegenwärtigen Gefühle, Empfindungen, Gedanken und das eigene Verhalten wahrzunehmen.
Nach Perls ist die/der Therapeutin/Therapeut lediglich als ermutigender Begleiter zu betrachten, welche/welcher die Klienten immer wieder dazu einlädt, in der Gegenwart zu bleiben und sich selbst intensiv zu erleben. Die Vergangenheit ist – anders als in der Psychoanalyse – beinahe unrelevant, ebenso wie die Suche nach Erklärungen und Ursachen für dieses oder jenes Verhalten. Denn nur das was gerade gepürt wird, ist real zu erfahren und kann in die eigene Erlebniswelt integriert werden.
Die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für das eigene Handeln und Empfinden wird im gestalttherapeutischen Prozess gefördert. Und darum geht es: um den Prozess. Die Klienten dürfen sich im gegenwärtigen Augenblick erleben und können sich dadurch
sich-selbst-bewusster werden. Sie haben die Möglichkeit, ihre Blockade, ihr Feststecken, das Sich-Selbst-Hemmende zu erfahren. Perls war der Auffassung, dass sich durch diese Wahrnehmung (des eigenen Blockierens) ein Aha-Effekt in Gang setzen und damit schließlich zu Veränderungs- und Wachstumsprozessen führen kann.